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Das Kap Kaliakra (Nos Kaliakra) ist einer der östlichsten Punkte Bulgariens an dessen nördlicher Schwarzmeerküste in der Region Dobrudscha.
Die Dobrudscha - heute zu ca. 2/3 in Rumänien u. 1/3 in Bulgarien gelegen - war schon immer Zankapfel der Anlieger wie auch der am Schwarzen Meer interessierten großen Mächte. So wurde auch Kap Kaliakra wiederholt befestigt: Die ältesten Wehrbauten stammen von den Thrakern und datieren etwa aus dem 4 Jahrhundert v.Chr., später kamen Griechen und - über 200 Jahre lang - die Römer.
Mit der Teilung des Imperii Romani wurde die Region byzantinisch. Im 13. Jahrhundert gab es kurzzeitig in Folge des vierten Kreuzzuges und des in Konstantinopel errichteten Lateinischen Kaiserreiches ein autonomes Staatswesen eines "Fürst Dobrotitsch", von dem auch die Landschaft ihren Namen hat. Dann wurde Byzanz wiederhergestellt, fiel aber bald an die Türken, die 1791 vor Kap Kaliakra eine ganze Flotte durch russische Kriegsschiffen unter Uschakow verloren.
1878 bulgarisch geworden gehörte Kaliakra 1913-1940 zu Rumänien und erst seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder zu Bulgarien, wo es gemäß des Warschauer Paktes von den Sowiets genutzt wurde.
Die Sowjetunion installierte dort eine aus neun Reusenantennen bestehende Sendeanlage, um das "Radio Freies Europa" zu stören. Diese Antennen wurden vom Mittelwellensender Kaliakra übernommen, welcher 2005 auf der Frequenz 1125 kHz mit einer Leistung von 1000 kW in Betrieb ging. Der höchste der neun Sendemasten ist 172 Meter hoch.
Die cirka 70 Meter hohen Felsen sind stark zerklüftet und ausgehöhlt, rotgolden schimmernd ragen sie wie ein langer, rostiger Keil ins Meer. Einige der Höhlen sind zu einem Museum ausgestaltet, in dem vornehmlich Funde aus der antiken Festung Tetrasiada zu sehen sind - weitere Dokumentationen finden sich vor allem in den Museen in Varna 17, aber auch in Balchik und Kavarna.
In anderen Kavernen haben sich Robbenkolonien angesiedelt. Von der Höhe des Kaps aus sind Meeresvögel und jenseits der Riffe oft auch Delphine zu beobachten. Im Norden grenzt Kaliakra an die Lagune Taukliman (Vogelbucht) und das Sumpfgebiet Bolata, Naturreservate mit vielen und seltenen Tier- und Pflanzenarten, alleine über 150 Vogelarten leben dort.
Als sich anno 323 v. Chr., nach dem Tod Alexanders des Großen, Alexanders Statthalter Lysimachos im Kampf um die Macht ganz Thrakiens, bemächtigte, soll seine Flotte mit dem geraubten Staatsschatz vor Kaliakra im Sturm gesunken sein. Dabei dürfte es sich ebenso um eine Sage handeln wie bei der Überlieferung von 40 langzopfigen Jungfrauen, die sich angesichts der türkischen Eroberung Bulgariens von den steilen Klippen ins Meer gestürzt haben sollen, um nicht in einem Harem enden zu müssen.
Heute ist das wild-romantisch zerklüftete Kap, einer der schönsten Plätze der Schwarzmeerküste, ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen.
http://www.balchik.de
http://www.bulgarien-reise.de/urlaub/meer/kapkaliakra/
http://www.visitbg.de/index.php?topic=sehenswuerdigkeiten&ortinfo=kaliakra
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